Vererbung und Pferdezucht.

Kinder ähneln ihren Eltern, Tiere und Pflanzen bringen immer artgleiche Nachkommen hervor. Dem Menschen war dies schon im Altertum bekannt. Wie die Vererbung - die Übertragung von artspezifischen Eigenschaften auf die Nachkommenschaft - funktioniert, ist genauer erst in diesem Jahrhundert entdeckt worden. Einerseits ist die Theorie der Vererbungslehre in vielen Fällen erfolgreich, andererseits arbeiten Tierzüchter häufig mit Begriffen, die nicht ohne Weiteres an die Theorie von der Vererbung anschlußfähig zu sein scheinen. Diesen "Anschluß" der Theorie der Vererbungslehre an die Theorie und Praxis der Tierzucht  zu finden, ist das Ziel dieser Artikelsammlung.

Einführung in die Theorie der Vererbungslehre.

In dieser kurzen Einführung in die Vererbungslehre beschreibe ich zunächst praktisch relevante Teile der Theorie von der Vererbung. Wenn Sie sich in der Theorie der Vererbungslehre nicht gut auskennen, dann ist dieser Teil für das Verständnis der anderen Teile unbedingt nötig. Die Beispiele stammen aus didaktischen Gründen (=absichtlich) nicht aus der Pferdezucht.

Anwendung der Theorie.

Dann schlage ich den Bogen von der Theorie zu ihrer praktischen Anwendung. Da ich mich für bunte Pferde besonders interessiere, stammen die Beispiele aus der Vererbung der Fellfarbe und -musterung. Behandelt werden die Grundfarben (Brauner, Rappe, Fuchs), der verblassende Schimmel, plattenbunte Scheckung (Tobiano- und Overo-Typ) und der Dilute-Faktor (Palomino, Isabell etc.).

Anschluß der Theorie der Vererbungslehre an Begriffe der Pferdezucht.

In diesen Artikeln will ich versuchen, die "praktischen Begriffe" der Tierzucht, insbesondere der Zucht von Warmblutpferden, mit den "theoretischen Begriffen" der Vererbungslehre in eine sinnvolle Beziehung zu setzen. Hier wird deutlich werden, daß die Begriffe des Praktikers und des Theoretikers zum Teil sehr stark auseinandergehen.