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Rote Johannisbeere (Ribes rubrum LINNÉ.)

Lecker rot und gesund!

Ribes rubrum L., die Rote Johannisbeere, ist wahrscheinlich seit dem Mittelalter eine Kulturpflanze. Gelegentlich verwildert sie auch mancherorts wieder. Quellen sprechen davon, dass die Rote Johannisbeere im heutigen Belgien als Beerenstrauch in Kultur genommen worden ist. Heute ist die Art im gesamtem gemäßigten Klimabereich verbreitet.

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Im "Bauerngarten" seit altersher zuhause: Die Rote Johannisbeere. Der Strauch trägt die typisch geformten Blätter.

Stellung im System der Pflanzen

  • Abteilung Spermatophyta
  • Unterabt. Magnoliophytina [=Angiospermae, Bedecktsamer]
  • Klasse Magnoliatae [=Dicotyledonae, Zweikeimblättrige]
  • Unterklasse Rosidae (Rosenähnliche)
  • Ordnung Saxifragales (Steinbrechartige)
  • Familie Saxifragaceae (Steinbrechgewächse)

Nächste Verwandte der Roten Johannisbeere sind die Schwarze Johannisbeere und die Stachelbeere. Im weiteren Sinne sind auch die Rosenartigen (Ordn. Rosales), Verwandte der Saxifragales und damit auch der Johannisbeere. Auch bei den Rosenartigen hier findet man viele Pflanzen, die vom Menschen als Obstsorten in Kultur genommen worden sind (Apfel, Birne, Kirsche, Pflaume, Pfirsich etc.).

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Wenn die Johannisbeere in voller Blüte ist, dann fällt das nicht besonders auf. Das liegt daran, dass die Blüten recht unscheinbar sind.

Blüten und Früchte

Der Blütenbau ist familientypisch. Ein radiäres doppeltes Perianth besteht aus 2 fünfzähligen Wirteln (Kelch und Krone). Die Kronblätter sind unverwachsen und vergleichsweise unscheinbar. Es folgen 2 fünfzählige Wirtel aus Staubblättern. Der Fruchtknoten ist coenokarp und unterständig und trägt 2 Griffel, die unterwärts verwachsen sind. Bei den Früchten handelt es sich um rote Beeren.

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Die Früchte der Johannisbeere ... ... sind zur Zeit wirklich groß in Mode.

Lebensweise

Die Wildformen der Johannisbeere werden von Vögeln verbreitet - unsere gefiederten Freunde mögen zum Leidwesen der Bauern natürlich auch die Kulturform. Wild kommen Johannisbeeren auf Lichtungen in edelholzreichen Wäldern vor.

Verwendung

Die Frucht ist reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C (Ascorbinsäure). Die rote Farbe der Johannisbeere kommt durch Anthocyane zustande. Diese und andere Inhaltsstoffe gelten als Antioxidantien, die aus der Umwelt stammende schädliche "freie Radikale" unschädlich machen können.

Johannisbeeren werden zu Säften, Gelees, Marmeladen und Konfitüren verarbeitet. Seitdem freie Radikale ins Gerede gekommen sind, ist alles, was rot ist, stark in Mode gekommen und johannisbeerhaltige Getränke wie Schorlen oder Säfte profitieren von dieser Welle.

(Fotos und Text: Dipl.-Biol. Ingo Schendel, 2006)