Rhabarber (Rheum rhabarbarum L.)
Der große Bruder vom "Stolzen Heinrich".
Rheum rharbarbarum L. ist vielen Menschen als Obstsorte
geläufig - aus den Stielen der Blätter flässt sich
ein Kompott machen, dass einen ganz eigenen Geschmack hat.
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Rharbarber Staude in Blüte. |
Das "typische" Rhabarberblatt.
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Im oberen Bereich des "Stengels"
findet man sitzende Blätter. |
Im unteren Bereich des "Stengels
sind sie noch ein wenig gestielt.
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Bei den Blättern ist die
typische Röhre aus den verwachsenen Nebenblättern
erkennbar - diese Röhre wird "Ochrea" oder Tute
genannt. |
Wenn aus den Blattachseln des
Blütenstandes blütentragende Triebe brechen, kann
die Tute schon mal in Fetzen gehen.
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Stellung im System der Pflanzen
- Abteilung Spermatophyta
- Unterabt. Magnoliophytina [=Angiospermae, Bedecktsamer]
- Klasse Magnoliatae [=Dicotyledonae, Zweikeimblättrige]
- Unterklasse Caryophyllidae
- Ordnung Polygonales
- Familie Polygonaceae
Der Rhabarbers gehört in die Familie der Polygonaceae. In
seine Verwandtschaft gehören z.B. Weideunkräuter wie der
wegen seines auftrechten "Stolze Heinrich" genannte Große
Sauerampfer Rumex acetosa L., der kleine Sauerampfer Rumex
acetosella L., aber auch Nutzpflanzen wie der Buchweizen Fagopyrum
esculentum L., sowie die verschiedenen Knöterich-Arten
u.a. die namensgebende Gattung der Familie: Polygonum.
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Der Blütenstand des Rhabarbers. |
Ungewöhnlich für Zweikeimblättrige:
Blüten auf Basis von dreizähligen Wirteln.
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Blüten und Früchte
Der Blütenbau ist familientypisch. Ein radiäres doppeltes
Perianth aus 2 dreizähligen Wirteln Kronblätter und 2
dreizählige Wirtel Staubblätter umgeben einen syncarpen
Fruchtknoten (Gynoeceum), der aus 3 Fruchtblättern gebildet
wird. Der Fruchknoten trägt zwar 3 Griffel, doch nur eine der
drei 3 Samenanlagen entwickelt sich. Es wird eine flugfähig
anmutende Frucht gebildet.
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Früchtstand des Rhabarbers. |
Die Früchte weisen rudimentäre
Flugeinrichtungen auf.
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Lebensweise
Der Speiserhabarber wird von alters her kultiviert. Es handelt
sich um eine winterharte Staude, die in einem unterirdischen Rhizom
überwintert und im Frühjahr bis zu bratpfannengroße
Blätter austreibt. Aus den Blattstielen dieser großen
Blätter läßt sich das Rhabarber-Kompott herstellen.
An den Stengeln, die den Blütenstand tragen, läßt
sich eine weitere Eigenheit der Familie gut beobachten: Die Nebenblätter
sind zu einer stengelumfassenden Röhre verwachsen. Diese Röhre
wird "Ochrea oder "Tute" genannt.
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Auch die Früchte sind auf
Basis einer dreizähligen Radiärsymmetrie aufgebaut
- zusammengesetzt aus drei Karpellen.
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Untermieter: Hier lassen Ameisen-"Hirten"
ihr "Milchvieh" - Blattläuse - weiden.
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(Fotos und Text: Dipl.-Biol. Ingo Schendel, 2006)
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